Pausenloses Wortgestöber

Naja, eigentlich weiß ich nichts. Was soll ich schon sagen? Es sind doch letztlich alles nur Wortaneinanderreihungen. Immer wenn ich mit Worten zu tun habe, bekomme ich das Gefühl, daß irgendetwas zu bewerten beginnt, zu beurteilen und zu kommentieren, und daß ich scheitern könnte, weil ich nicht scharf genug ausdrücken kann, was ich meine. Oder daß ich ein Erfolgserlebnis haben könnte, weil irgendwas von dem verstanden wird, was ich sage, meistens aber doch anders. Oder was auch immer. Es gibt ja kaum Wortzusammenhänge, die nicht bewertend oder definierend sind. Sie sind zu unscharf, diese Worte. Bremsen sind sie, die es meistens eigentlich nicht braucht. Wozu muß man, wenn man so ein Bild sieht, denken: “Ballspielendes Kind”, oder “tolles Foto”, oder “wo ist das?”. Manchmal kommt mir die Kommunikation mit Worten so vor, als würde man durch ein umgedrehtes Fernrohr gucken. Aus lauter Angst, zu nah was Wirkliches zu sehen oder zu fühlen vielleicht. Sie sind nicht mehr als Verständigungskrücken. Mann wär da was los, wenn das nicht wär, dieses ganze Wortegestöber in mir oft.

 

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