Zusammen oder getrennt?

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Was Angela Merkel mit dem Hereinlassen der Flüchtlinge begonnen hat, muss unbedingt fortgesetzt werden. Die Hilfe für Flüchtlinge muss weitergehen und verbessert werden. Die Arbeit an den Ursachen ist ein anderer, ein paralleler Aufgabenstrang.

Es muss dringend alles nur Erdenliche dafür getan werden, dass dieser eingeschlagene Weg beibehalten wird. Denn es ist ein Weg, der Herz und Empathie erfordert. Er führt heraus aus der Verkrustung, aus unserer Erstarrung in überholten Ritualen. Auch deswegen schürt er derartige Kontroversen. Es dreht sich auch um Loslassen. Das macht vielen Menschen Angst. Dieser Weg ist eine Herausforderung vor allem für diejenigen, welche mit ihrem Herzen und ihrem Mitgefühl Probleme und wenig Erfahrung haben. Für die Schrebergarten und Verstands-Akrobaten. Auch diese Flüchtlinge des Herzens brauchen Hilfe, nicht Ablehnung. Auch sie müssen wir aufnehmen, um die immer mehr entstehenden Gräben zu überbrücken.

 

Der Weg des Zusammenlebens bedeutet eine große Chance. Es könnte sich eine Öffnung auftun, zu mehr Menschlichkeit in diesem Zusammenleben, ohne das es nicht geht. Eine Kettenreaktion könnte entstehen, in der viele Menschen aus der eigenen Erfahrung kennenlernen, dass es auch weiterführt, dass es auch ‘konstruktiv und effektiv’ sein kann, und dass es unser Leben vor allen Dingen mit mehr mit Sinn und Zufriedenheit erfüllt, wenn wir das Zusammenleben praktizieren und nicht das Getrenntleben. Und das geht nur, wenn unser Herzschlag eingeschaltet ist.

 

Doch nach dem vor ein paar Monaten eingeschlagene Vorwärtsgehen auf diesem menschlichen Weg wird nun offenbar in den Rückwärtsgang geschaltet. Vielleicht, weil andere Länder nicht genügend mitziehen. Vielleicht aus Angst vor Wählerstimmenverlusten. Wegen zu viel Druck auf einzelne Politiker. Aus Angst vor der zunehmenden Macht rechtsreaktionärer Kräfte, gegen die sich Einzelne nicht stemmen können. Wir müssen daher zusammenhalten.

Von diesem Weg des aktiven Zusammenlebens wieder wegzugehen würde bedeuten, dass sich die Maßstäbe des Getrenntlebens in umso stärkerer Mutation verfestigen. Und damit restriktive Kontrollmechanismen, unmenschliche und gefährliche Denkungsweisen, eine Weiterentwicklung des lebensfremden und unmenschlichen, kollektiven Lebensstils, in dem wir uns bereits befinden. Wer will in so einer Welt leben?

 

Hierfür brauchen wir dringend klarere Visionen für einen Paradigmenwechsel, einen Quantensprung in unserer Denke und Weltsicht, in unseren Anschauungen über Religionen und Philosophien, sowie besonders dringend in unserem Meinungsverhalten gegenüber Menschen und größeren ethnischen Gruppen.

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