Die Frau in mir – Verlagsankündigung

Christiane

Christiane am 25. November 2013, 15.30 Uhr

Auszug aus der Verlagsankündigung zu DIE FRAU IN MIR,
Heyne Verlag 26.11.2013:

 

Ein Mann entdeckt seine weibliche Seite und revoltiert gegen die stereotypen und festgefahrenen Geschlechterrollen

 

„Nie hätte ich gedacht, wie verschwindend die Grenzen zwischen Frau und Mann sind.“ Christian Seidel

 

Frauen, Männer und ihre absurden Rollen…

Mehr als ein Jahr lang schlüpft Christian Seidel in die Rolle einer Frau und hinterfragt als Christiane weibliche wie männliche Klischees. Während seines Selbstversuchs erfährt er nicht nur Neues über sein eigenes Mannsein und die Klischeebeherrschtheit seiner Welt. Er lernt die Weiblichkeit des Mannes als Tabu kennen und immer wieder fragt er sich: Wozu müssen Männer und Frauen überhaupt voneinander unterschieden werden? Warum grenzen Männer alles Weibliche so kategorisch aus? Was hat es mit der Rolle des Mannes heute auf sich? Wäre statt einer Frauenquote eine Männer-Minus-Quote nicht die konsequentere Lösung? Und: Sind Frauen vielleicht wirklich die besseren Männer? Eine mit brisanten Thesen gespickte Kritik über das geschlechtliche Miteinander.

 

„Nie hätte ich gedacht, wie verschwindend die Grenzen zwischen Frau und Mann sind.“ Christian Seidel

„Je länger das Experiment fortschritt, desto mehr hatte ich den Eindruck, dass die Grenzen zwischen Männern und Frauen eher fließend waren. Es fiel mir schwer, mir vorzustellen, irgendwann, wenn mein Versuch vorbei war, wieder in einem Menschenteil leben zu müssen, der nur Mann heißt. Das hatte etwas Abgebrochenes und Isoliertes an sich. Zwischen Männern und Frauen existierten keine Stacheldrahtverhaue, Mauern oder Todesstreifen, jedenfalls keine natürlichen, sondern nur kulturell konstruierte. Wir berühren uns unentwegt gegenseitig. Das Frausein war für mich wie eine Rückkehr in mein wirkliches, in mein inneres Zuhause als Mensch. Ich hatte es irgendwann in meiner Jugend verlassen, abgespalten, um Mann zu werden. Jetzt wollte ich nur noch Mensch sein. Ohne auch nur den geringsten Kompromiss und ohne die kleinste Differenzierung. Weder Mann noch Frau, sondern voll und ganz.“  Christian SeidelCS stehend

 

Wir brauchen keine Quotenfrau, sondern den Minusmann

Mehr und mehr fing ich an, über die Rolle von Männern und Frauen in unserer Gesellschaft nachzudenken. Die Männerrolle kam mir immer künstlicher vor. Da war dieser Leistungs- und Bestätigungswahn der Männer, den ich aus der weiblichen Perspektive plötzlich viel deutlicher wahrnahm. Dieses Fremdgehen, Rechthaben, Lügen. All dies wirkte zwanghaft auf mich. Das Leben einer Frau wirkte auf mich viel sinnlicher und lässiger, ein mysteriöses, paradiesisches und vor Lebendigkeit strotzendes Reich. Nach einer Weile bekam ich allerdings auch die Schattenseiten des Frauseins zu spüren. Ich fühlte mich in der geschlechtlichen Rolle einerseits nicht so streng definiert, im sozialen Leben allerdings von den Männern ziemlich abgedrängt. Mit der Idee der Frauenquote hatte ich vorher kaum beschäftigt. Nun erschien sie mir wie eine Notlösung. Die Männer sollten den Frauen freiwillig platzmachen. Wenn sie ihnen schon die Tür aufhalten und aus dem Mantel helfen, sollten sie ihnen den ihnen zustehenden Platz in der Gesellschaft von  sich aus einräumen. Eine Art Männer-Minusquote. Da würde Gleichberechtigung anfangen.“

 

Ich fühlte mich als Mann nicht falsch. Es war die Männerrolle, die mich nervte

Ich war dieses Rollenspiel leid geworden. Als ich an der Kasse stand, um die ersten halterlosen Nylons meines Lebens zu bezahlen, zeichnete sich schemenhaft eine Idee in mir ab. Ich würde aus dieser Männerrolle ausbrechen. Ich wollte wissen: Wie fühlt sich das Leben der Frauen an. Besser? Offener und phantasievoller? War es so, wie die Damenwelt in dem Kaufhaus auf mich wirkte, also heller, weicher, schillernder? Dabei fühlte ich mich in meiner eigenen Haut nicht unwohl. Ich war gerne ein Mann, doch diese stereotype Männerrolle hing mir zum Hals heraus. Aber vielleicht war das Frausein schöner? Mir schoss erstmals der Gedanke durch den Kopf: Wie wäre das, ich als Frau? Der totale Tabubruch? Würden mich die Männer aus ihrer Sippe verstoßen, wäre ich dann ein „Weichei?“ Unabhängig davon: Was ist Frausein überhaupt? Wäre es nicht eine spannende Erfahrung, einmal wie eine Frau in die Welt hinauszugehen.“

 

Männer gaukeln sich Unantastbarkeit und Unabhängigkeit nur vor

Das Fatale ist: Zum bestehenden Männerbild gehört der Glaube an die Unangreifbarkeit des eigenen Geschlechts. Dieses Selbstverständnis hatte ich selbst irgendwann wie ein unerträgliches Gesetz des Schweigens empfunden. Diese angebliche Stärke. Das vielbeschworene Durchhalte-vermögen vieler Männer, alles schaffen und besiegen zu müssen. Mir kam das wie der fanatische Glaube in einer Sekte vor, die sich von der Welt des Zusammenlebens abgekoppelt hatte. Sie war zu einer autistischen Clique geworden, und diese maskuline Gemeinschaft bemerkte nicht einmal, dass sie sich mit dem Vorgaukeln dieser Scheinunabhängigkeit selbst im Wege stand. Sind Männer in Wirklichkeit möglicherweise sogar viel unfreier und eingesperrter als es den Anschein hat? Und: Warum bestätigen die Frauen ein Männerbild, das sie sonst kritisieren? Könnte es nicht vielleicht auch den Frauen guttun, wenn sich die Männer endlich aus ihren engstirnigen und überholten Klischees lösen würden?

 

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Ich als Frau ist ein Protest gegen die zur Absurdität erstarrten Geschlechterrollen

Mich in eine Frau zu verwandeln wurde zu meinem geheimen Abenteuer, zu meiner ganz persönlichen Revolte gegen diese entsetzlich anstrengende Art und Weise, wie wir angeblich so extrem unterschiedlichen Geschlechter uns miteinander zu verhalten haben. Eine Aktion gegen diesen sich auf Geschlechterrollen beziehenden Lebensstil. Ja, meine kleine Privatrevolution sollte das werden. Sie sollte mich selbst in meinen eigenen, stereotypen Verhaltensweisen angreifen.Wie ich das Ganze angegangen bin, beschreibe ich in meinem Buch.

 

Der Autor: Christian Seidel ist seit vielen Jahren Buchautor und Berater. Der gelernte Schauspieler und Journalist besitzt eine Therapieausbildung und studierte asiatische Philosophien. Jahrelang arbeitete er als Berater und Manager für Medienkonzerne wie die KirchGruppe, ProSieben, Sat1 und Persönlichkeiten wie u.a. Claudia Schiffer. Zudem war Seidel Produzent von Filmen in London, u.a. mit dem Kultregisseur Nicolas Roeg, und zahlreichen Fernsehformaten für die BBC oder ProSieben. Der Autor konzentriert sich seit einigen Jahren ausschließlich auf das Schreiben. Seither setzt er sich in Publikationen und Projekten immer wieder mit dem Widerspruch zwischen Image und Wirklichkeit auseinander. Christian Seidel lebt heute in München und Italien. Genaueres über den Hintergrund des Autors ist in einem Beitrag in Wikipedia/Christian Seidel veröffentlicht.

 

Der Dokumentarfilmer Dariusch Rafiy hat Christian Seidel bei seinem ungewöhnlichen Selbsterfahrungsversuch ein Jahr lang begleitet. Seine einstündige Dokumentation „Christian und Christiane“ wird am 31. Januar, ca. 22 Uhr auf ARTE ausgestrahlt.

 

Rückfragen an: Corinna Schindler ­ das freelance team ­ Franziskanerstr. 18 ­ 81669 München

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