Diese blöde Schraube

Vorhin habe ich neben mir eine lockere Schraube im Fensterrahmen gesehen. Ich dachte mir: Soll ich sie reindrehen? Darauf hatte ich aber schon wirklich keine Lust. Ich hatte außerdem ein wenig Angst, daß sie vielleicht angerostet sein könnte. Und dann regte sich auch noch dieser innere Rebell in mir: Warum zum Teufel soll ich jede Schraube reindrehen, die mir locker vorkommt? Ich könnte sie ja auch rausdrehen, das verdammte Ding. Oder einfach so sein lassen. Darf man etwas einfach so sein lassen, was offensichtlich nicht stimmt? Spätestens bei dem Gedanken befällt ein leichtes Gefühl von Panik: Fällt irgendwas auseinander wegen der Schraube? Kracht was über mir zusammen? Und dann noch das Problem  mit dem Teebeutel in der Kanne vor mit auf dem Tisch. Er hängt schon viel zu lange drin und ich Idiot habe vergessen, ein Schälchen mitzubringen. Wenn ich ihn rausziehen würde, könnte es meinen Tisch volltropfen. Wenn ichs nicht tue, wird der Tee zu stark. Ich öffne das Fenster rechts neben mir. Frischer Wind weht herein und plötzlich spüre ich tiefen Glauben in mir: Ja, wenn ich den matschigen Beutel langsam, hochziehe, kurz austropfen lasse und unmittelbar nach einem Tropfen rausschleudere durch dieses Fenster, dann werde ich ihn vielleicht ohne Sauerei los. Leider ist der Beutel an die herausstehende Schraube geklatscht und jetzt tropft es gelbes Teein überall hin. Schraube, Teebeutel, my god, whata mess… Und das am Sonntag. Tropfender Teebeutel an SchraubeDiese blöde Schraube, Mann!

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